Projekte
Projekt Käfertal Süd – Quartier Spinelli
Das neu entstehende Mannheimer Quartier Spinelli wird an die Bebauung Käfertal Süd angeschlossen. Ein weitläufiger Parkbereich verbindet die Wohngebiete mit dem Grünzug Nordost. [Rendering: MWSP / Hähnig-Gemmeke Architekten]
Städtebauliches und klimatisches Konzept
Auf der Konversionsfläche Spinelli entsteht in 2 Bauabschnitten bis 2024 auf 81 Hektar Fläche ein neues Wohnquartier in Mannheim. Im Norden des Grünzugs Nordost wird das Quartier Spinelli an die bestehende Bebauung Käfertal Süd angeschlossen. Auf einer Länge von 1,5 Kilometern werden die Siedlungsränder im Osten und im Westen behutsam erweitert. Die Wohngebiete werden über einen vorgelagerten Parkbereich mit den Freiflächen des Grünzugs Nordost verbunden. Neue Wegeverbindungen werden Käfertal Süd mit den umgebenen Stadtteilen verknüpfen.
Planungshinweiskarte, Steckbrief Ausgleichraum Spinelli: Die neuen Grünflächen im Grünzug Nordost schaffen die fehlende grüne Verbindung. So wird das Durchströmen von Kalt- und Frischluft ermöglicht. [Steckbrief: Stadtklimaanalyse Mannheim 2020, S. 178]
Planungshinweiskarte, Steckbrief Wirkungsraum Käfertal Süd, Spinelli: Die Bebauung an den Stadträndern wird weiterentwickelt. [Steckbrief: Stadtklimaanalyse Mannheim 2020, S. 312]
Nutzungsstruktur und bioklimatische Situation
Vor der Planung gab es keine direkte Anbindung an die innerstädtischen Freiräume Au und Sellweiden/Hauptfriedhof. Im Gegenteil bildete die Konversionsfläche Spinell im Grünzug Nordost einen erheblichen klimaökologischen Störfaktor.
Im Zuge der Planungen zur BUGA 23 wurden die Hallenbauten abgerissen. Nur die U-Halle, von den US-Militärs als riesige Lagerhalle genutzt, bleibt in Fragmenten erhalten.
Durch die neu entstehenden Grünflächen können zukünftig lokale Kaltluftbewegungen strömen. Von großer Bedeutung ist auch das Sportgelände südlich des Joseph-Bauer-Hauses. Diese Grünfläche bildet eine klimatisch wirksame Verknüpfung zum klimaökologischen Potenzial des Grünzugs Nordost.
Maßnahmenempfehlungen
Das ehemals militärisch genutzten Gelände wird mit begrünten Wiesenflächen mit lockerer Anordnung von Gehölzen weiterentwickelt. Mit Blick auf den Klimawandel ist bei der Wahl der Pflanzen auf deren Hitze- und Trockenheitstoleranz zu achten.
Folgende Planungsmaßnahmenempfehlungen werden im Rahmen der BUGA 23 realisiert:
- Verschattung von Aufenthaltsbereichen im Freien
- Öffentliche Grünflächen entwickeln und optimieren
- Erhalt und Verbesserung der Bodenkühlleistung
- Vermeidung von Austauschbarrieren
- Schutz und Vernetzung für den Kaltlufthaushalt relevanter Flächen
- Verschattung von Gebäuden durch Bäume oder bautechnische Maßnahmen (U-Halle)
Flächen werden entsiegelt, neue Grün- und Freiflächen angelegt:
Hier kann Frisch- und Kaltluft entstehen und in die Stadtquartiere strömen.
LOOP 1.BA, FRANKLIN, Foto: MWSP Annette Mück
Projekt Stadtteil Franklin „grüne Konversion“
Franklin entsteht als neuer Stadtteil, der zu mehr als einem Drittel grün entwickelt wird – mit Wiesen, Parkflächen und Wald. [Rendering: MVRDV]
Städtebauliches und klimatisches Konzept
Im Zeitraum von 2015 bis 2025 entsteht Franklin in Mannheim als neuer Stadtteil, der mit 144 Hektar Fläche in etwa so groß wie die Mannheimer Innenstadt sein wird. Franklin wird zu mehr als einem Drittel grün entwickelt. Rund 50 Hektar, das sind fast 40 Prozent der Gesamtfläche, werden Wiesen, Parkflächen und Wald sein – das entspricht der Größe von 70 Fußballfeldern. Mit dem sogenannten „Grünen U“ um Franklins Mitte werden Parkflächen in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung – die Franklin Green Fields – entwickelt. Eine Verbindung zum Stadtteil Vogelstang wird durch einen Fußgänger- und Radfahrersteg ermöglicht.
Der Wirkungsraum Franklin setzt sich aus ehemaligen Kasernenarealen zusammen. Hier entsteht ein neuer Stadtteil von der Größe der Mannheimer Innenstadt. [Steckbrief: Stadtklimaanalyse Mannheim 2020, S. 314]
Die geplanten 50 Hektar großen Grünflächen mit Verbindung zum Käfertaler Wald produzieren Kalt- und Frischluft, die in den neuen Stadtteil Franklin strömen können. [Steckbrief: Stadtklimaanalyse Mannheim 2020, S. 192]
Nutzungsstruktur und bioklimatische Situation
Der Entwurf für das Planungsgebiet Franklin sieht eine großzügigen Grünspange vor – eine klimaökologisch wirksame Grünverbindung zum Käfertaler Wald und zur Feldflur. Dort sind auch Nutzgärten und Spielflächen vorgesehen.
Durch die Lage am Übergang zum Käfertaler Wald profitiert der neue Stadtteil Franklin klimatisch unmittelbar von den Effekten der Kalt- und Frischluftproduktion. Wie die Modellrechnungen zeigen, wird deshalb keine ausgeprägte Wärmeinsel über dem neugestalteten Stadtteil Franklin entstehen und die Hitzebelastung moderat bleiben.
Die Ausgleichräume Käfertaler Wald, die Waldflächen Herrschaftswald und Neuwald bilden gemeinsam den großflächigen Freiraum Nordost. Sie sind weitgehend barrierefrei miteinander vernetzt. Dem Käfertaler Wald kommt als Kalt- und Frischluftquelle und als kühle Erholungsfläche an heißen Sommertagen eine wesentliche klimaökologische Funktion für den Stadtraum Mannheim zu. Davon profitieren vor allem die zum Wald orientierten Stadtviertel Gartenstadt, Käfertal und Franklin.
Maßnahmenempfehlungen
Bei der Erstellung von Bebauungsplänen für Franklin wurden klimaökologische Festsetzungen getroffen, um günstige stadtklimatische Verhältnisse zu sichern und Belastungen zu minimieren. Folgende Maßnahmenempfehlungen sind zu beachten und werden in die Planung einbezogen:
- Entwicklung großzügiger Grünflächen
- Interne Ventilationsachsen für Kalt- und Frischluft
- Dach- und Fassadenbegrünungen
- Festsetzungen bzgl. der Gestaltung versiegelter Oberflächen